Grüne warnen vor Mülltourismus im Unterland

„Ein Import dieser Müllmengen bedeutet eine Zunahme der LKW-Bewegungen auf der A22 von mindestens 100 LKW täglich. Viel wichtiger wäre es, das Verursacherprinzip im Auge zu behalten, und den Müll dort der geeigneten Verwendung zuzuführen, wo er produziert wird“, argumentiert Pernstich.
Auch bei der öffentlichen Anhörung am vergangenen Freitag seien zum Projekt einige Ungereimtheiten ans Tageslicht gekommen, bemängelt die Grüne. So würden die Endprodukte Strom und Wärme der Müllvergasung nur einen kleinen Teil ausmachen. Der Großteil seien Gase, die in der Athmosphäre geleitet werden und abermals den Klimawandel befeuern würden, so Pernstich.
„Rechnung ging nicht auf“
Ein anderer Teil sei unnutzbare Wärme von 30 bis 35 Grad Celsius, die, entgegen den Aussagen der Techniker, sehr wohl Auswirkungen auf das Mikroklima hätten. Das Thema der Wasserverschmutzung sei zudem gar nicht angegangen worden. Stattdessen sei die Bauhöhe geschönt dargestellt worden.
„Ein Hohn für das Unterland? Ein Physiker bezeichnete die Anlage als Reaktor, der bei genug Druck Müll in Gase umwandelt. Ein Ingenieur versuchte nachzurechnen, wie der benötigte Einsatz von Energie das Endprodukt rechtfertigt. Für ihn ging auch diese Rechnung nicht auf“, kritisiert die grüne Bezirkssprecherin.
Die Grünen fordern daher den Stopp des sogenannten Mülltourismus im Unterland. Südtirol und allen voran das Unterland hätten es sich nicht verdient, der Mülleimer anderer Regionen zu werden, schließt Pernstich.
