Nach tödlichem Angriff: Welschtirol will Bären erlegen

Die Familie des Opfers will inzwischen vor Gericht ziehen. Medieninformationen zufolge wollen die Angehörigen sowohl die autonome Provinz Trient als auch den italienischen Staat wegen der Rückführung von Bären in das Gebiet anzeigen. Im Visier steht demnach die Art und Weise der Durchführung des von der EU geförderten Projekts „Life Ursus“, mit dem Bären aus Slowenien in Welschtirol angesiedelt wurden. Die Maßnahme sei ohne Referendum unter der Bevölkerung umgesetzt worden.
Das Wiederansiedlungsprojekt „Life Ursus“ hatte im Jahr 1999 mit Unterstützung der Europäischen Union begonnen. Zehn Bären aus Slowenien wurden nach Welschtirol gebracht. Die Braunbären vermehrten sich dort und haben in den vergangenen Monaten mehrere Tiere gerissen. Die autonome Provinz Trient forderte mehr Freiheit bei Fang und Tötung gefährlicher Exemplare.
Tierschützer protestieren
Unter Tierschützern werden derzeit Proteste gegen die Anordnung der Welschtiroler Landesregierung laut, den für den Angriff verantwortlichen Bären zu töten. Tierschützer warnten vor der Gefahr einer „Hexenjagd“ gegen die Bären, was nur die Angst unter der Lokalbevölkerung und den Touristen nähren würde.
Der Jogger war am Donnerstag leblos in einem Waldstück oberhalb der Gemeinde Caldes in Welschtirol aufgefunden worden (UT24 berichtete). Eine Autopsie ergab, dass der 26-Jährige infolge eines Bärenengriffs gestorben war (UT24 berichtete).
APA/UT24

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09.04.2023
Bin genau der Meinung von @MARTINB.
08.04.2023
Tierschützer protestieren? Jeder der Maßnahmen zum Schutz des Menschen effektiv verhindert, inklusive Abschuss von Problemtieren, soll zivilrechtlich haftbar bei Tötung und Schädigung eines Menschen gemacht werden. Und auch für Nutztiere.
Soll eine gegen den Willen der Lokalbevölkerung eingeführte Tierpopulation mehr Schutz haben, als die Menschen und Nutztiere vor Ort selbst, wegen den Gefühlen von privilegierter Stadtbevölkerung und ersatzreligionshöriger Politiker?