von ts 07.01.2015 06:15 Uhr

Schützen Sie sich vor Einbrechern!

Lautlos, rasch und spurenlos: organisierte Einbrecherbanden öffnen Wohnungstüren, nehmen Wertgegenstände mit und sperren die Tür wieder zu. Mehrmals wurde mit dieser Vorgehensweise in Bozen und Umgebung in Wohnungen eingebrochen.
Der Geschäftsführer des Bozner Schlüsseldienstes Zenleser zeigt ein modernes Türschloss - Foto: UT24

Wie werden die Schlösser geknackt?

Die Kriminellen verwenden zerstörungsfreie Aufsperrwerkzeuge, die eigentlich nur an Schlüsseldienst-Unternehmen verkauft werden dürften, allerdings landen einige dieser Spezialwerkzeuge auf dem Schwarzmarkt. Anfällig gegen diese Utensilien sind die älteren Doppelbartschlösser, die bis vor einigen Jahren noch als völlig sicher galten.

Neue Schließsysteme

In den letzten Jahren hat es bei den Schließsystemen wichtige Neuerungen gegeben. So sind mittlerweile die Europäischen Profilzylinder mit Sicherheitsrosette der aktuelle Stand der Technik.

„Es ist wie bei den Mobiltelefonen“ meint Günther Zenleser, Geschäftsführer des gleichnamigen Schlüsseldienstes in Bozen, „da hat es in den letzten Jahren enorme Änderungen gegeben. So ist es auch bei den Türschlössern. Aber auch die Einbrecher, sie evolvieren und spezialisieren sich.“

Ist mein Türschloss noch aktuell?

„Jeder, der ein Türschloss mit Doppelbartschlüssel hat, sollte zu einem Schlüsseldienst gehen, um sich zu informieren. Ein Fachmann kann optimal beraten und sagen, ob ein Schlüsselsystem sicher ist oder ausgetauscht werden sollte“ empfiehlt Herr Zenleser. „Einfach den eigenen Wohnungsschlüssel zum unverbindlichen, kostenlosen Beratungsgespräch mitnehmen. In den meisten Fällen ist eine Umrüstung des Schlosses auf Sicherheitszylinder ratsam. Diese können nicht so einfach aufgebrochen werden.“

Wie schütze ich meine Wohnung sonst noch?

Neben einem modernen Türschloss ist es sehr wichtig, die Tür immer zu versperren, nicht nur in die Schlossfalle zu ziehen. Ansonsten kann ein Einbrecher mit einer einfachen Kunststofffolie oder einer Scheckkarte lautlos in die Wohnung eindringen. Das geht so geräuschlos vor sich, dass es sogar vorkommt, dass der Wohnungsbesitzer in der Küche ist und nicht merkt, dass sich gerade Einbrecher seiner Wohnung befinden.

Zudem sollten alle Fenster, Balkontüren, Kellerschächte und sonstige Zugänge zur Wohnung gesichert werden, falls man Parterre bzw. in einem Einfamilienhaus wohnt. In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, diese Zugänge noch mit einer Alarmanlage zu sichern.

Wer also seine Wohnung mechanisch und noch mit einer Alarmanlage sichert, ist gut geschützt.

Gute Nachbarn sind wie eine Alarmanlage

Eine der besten „Alarmanlagen“ überhaupt sind gute nachbarschaftliche Beziehungen.

„Wenn ein Nachbar bei verdächtigen Geräuschen kurz nachschaut, ist es einfach besser. Ich habe Fälle gesehen, bei denen ein Tresor aus der Wand herausgeschlagen wurde. Der Nachbar ging davon aus, dass gerade Umbauarbeiten stattfinden und so konnten die Diebe ungestört mit ihrer Beute davon spazieren.“ berichtet Sicherheitsfachmann Günther Zenleser.

Besonders wichtig aber ist: sollte man beim Heimkommen den Verdacht haben, dass eingebrochen wurde und sich der Kriminelle noch im Haus befindet, unbedingt die Polizei verständigen und die Wohnung erst betreten, sobald sie von den Polizisten kontrolliert worden ist.

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